
Warum Auschwitz niemals vergeht - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denken und leben
Veröffentlicht am 27.1.2023Der Projektkurs Kunst und Geschichte im 13. Jahrgang unserer Schule beschäftigt sich seit dem Beginn des Schuljahres mit dem Holocaust. Nach intensiver Vorbereitung reisten die Schüler:innen im Herbst nach Auschwitz, im Anschluss an diese Fahrt begann die Aufarbeitung des Erlebten. Viele der jungen Erwachsenen wählten dazu eine künstlerische Ausdrucksform, andere führten ein Interview mit dem Opa als Zeitzeugen und erstellten daraus einen eindrucksvollen Film, oder recherchierten zu deportierten Juden in ihrer Heimatstadt Korschenbroich.
Während die Planung und Vorbereitung der verschiedenen Projekte bereits in der Schule stattfand, wurden die künstlerischen Arbeiten während einer Woche in der Alten Post fertig gestellt. Die Ausstellung von Installationen, Bildern, Modellen und mehr füllt die Alte Post vom Keller bis zum 1. Stock aus und ist noch am Sonntag, 29.01.23 zu sehen.
Zur Eröffnung bedankte sich Schulleiterin Elsbeth Faber bei Hans Ennen-Köffers und Claus Richter, der extra aus dem Ruhestand kam, um an diesem Projekt mitzuarbeiten.
Alle Beteiligten lobten das harmonische Miteinander und die intensive, emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema, die sich in der Ausstellung deutlich widerspiegelt. Das Projekt steht in einer Reihe von Projekten mit Schüler:innen verschiedener Altersstufen, die in der engen und engagierten Kooperation zwischen der Gesamtschule und dem Kulturforum Alte Post entwickelt wurden.
Wie aktuell und wichtig die Auseinandersetzung mit dem Holocaust auch heute noch ist zeigt sich in dem Erstarken rechter Politiker in verschiedenen Ländern und auch dem Krieg in der Ukraine. Inspiration für die verschiedenen Werke bezogen die Schüler:innen aus der eigenen Familiengeschichte, der Gedenkstättenfahrt und der Verarbeitung derselben, aber auch durch das Mahnmal in Neuss.
Im zum Thema passend eisig kalten Keller des Gebäudes entstanden zwei Installationen, die sich mit dem grausamen Vorgehen von Josef Mengele beschäftigten, der als Arzt tödliche Experimente an in Auschwitz inhaftierten Menschen - auch an Kindern - vornahm. Er wird als dunkler Todesengel mit provozierendem Lächeln porträtiert und sein Leben wird in einer Facharbeit beleuchtet.
Ein Kunstwerk beschäftigte sich mit den Namen der in Neuss deportierten Juden und legte einen besonderen Fokus auf die Sinti und Roma. Klaustrophobische Gefühle verursachte der Nachbau eines Waggons, in dem Juden nach Auschwitz transportiert wurden. In der begehbaren Installation hörte man die Geräusche des fahrenden Zuges und die Schläge der Nazis gegen den Waggon.
Download Eröffnungsrede zur Ausstellung zum Gedenken an den Holocaust
von Sarah Sommer und Ina Purcell