
Verloren im Strom der Zeit - ein Stück des Projektkurses Theater des 13. Jahrgangs
Veröffentlicht am 17.1.2025Der kleine Saal des TAS war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Strahler die Bühne in helles Licht tauchten und die Zuschauer Prof. Dr. Reiner Zufall kennen lernten. Der Professor hatte Reisen in seiner Zeitmaschine inseriert und wartete ungeduldig auf seine ersten Kunden, die auch bald eintrafen. Es waren die unsterblich verliebte Emma Guinea, die unbedingt in die Zeit der Pharaonen reisen wollte um dort den Pharao Menes zu heiraten und der nach den Goldschätzen früherer Zeiten suchende moderne Glücksritter Mike Oxlong.
Natürlich klappt nicht alles auf Anhieb und der erste Stopp der Reise führte die drei in die Steinzeit, wo sie erstaunt das Paar Bungali und Tufka beobachteten, das sich mit ungewohnten Lauten verständigte und sehr akrobatisch liebte und stritt. Tufka schlüpfte - um den Avancen ihres Partners zu entfliehen - bei der Abreise schnell in die Zeitmaschine und reiste so mit in die nächste Zeitetappe.
Wieder war es nicht die Zeit der Pharaonen, sondern das goldene Zeitalter der Piraterie, in dem die Reisenden landeten. Die sich ständig streitenden Piraten waren auf der Suche nach einem Schatz, konnten aber die Schatzkarte nicht lesen und entführten deshalb eine "lesende Landratte", als die Zeitreisenden eintrafen. Nachdem die Piraten von den großen Goldschätzen der Pharaonen gehörthatten, schickten sie die Piratin Blake mit auf die Reise, während Tufka über die Planke ins Meer geschickt wurde.
Beim nächsten Versuch klappte es: Im Land der Pharaonen hatte gerade der Hohepriester Rahotep den Pharao Menes wieder zum Leben erweckt, der - zu Emmas Entsetzen - Nitokris, die Tochter von Kleopatra heiraten wollte. Rasch bot sie sich selbst als Gemahlin an, sehr zur Freude der emanzipierten Nitokris, die sich dem Herrscher nicht unterordnen mochte. So hatte Emma ihr Ziel erreicht und auch Oxlong fand herrliche Goldschätze, während die überheblich auftretende Piratin Blake hingerichtet wurde.
Auch die Rückreise in das Jahr 2025 verlief nicht ohne Komplikationen. So landeten die Zeitreisenden zunächst in Berlin zur Zeit des Kalten Krieges, wo Spione der westlichen Besatzungsmächte und russische Spione sich gegenseitig ausspähten und auszutricksen versuchten.
Endlich gelang es der Reisegruppe, zurück in die Jetztzeit zu reisen, jedoch nicht allein… gestörte Gravitationswellen sorgten dafür, dass die Protagonisten aller Zeiten nach und nach im Hier und Heute landeten. Und feststellten, dass die Zukunft der Menschheit nicht allzu rosig ist: Die Umwelt und die Meere verschmutzt oder zerstört, die Frauen noch immer nicht gleichberechtigt und die Menschheit unter der Diktatur kleiner, kalter Maschinen, die ihre Zeit fraßen.
Für das komplett selbst geschriebene Stück hatte die Kursleiterin Kristina Kappe bewußt keine Vorgaben gemacht, so dass die Schüler:innen ganz frei arbeiten konnten. Das Thema „Zeitreise“ war schnell gefunden, aber in welche Zeitalter sollte es gehen? Vieles wurde erwogen und wieder verworfen und die selbst aufgestellte Bedingung "Es gibt keine Hauptrollen, alle haben die gleiche Spielzeit“ war eine große Herausforderung, die die jungen Drehbuchschreiber:innen und Schauspieler:innen jedoch hervorragend gemeistert haben. Nach nur einer kurzen Probenwoche haben sie alle sehr überzeugend gespielt und ihr Publikum gut unterhalten.
von Ina Purcell
Hier eine Übersicht über die Rollen und ihre Darsteller:innen:
Professor Dr. Reiner Zufall Felix
Emma Guinea Lara
Mike Oxlong Lutz
Bungali Arda
Tufka Josefina
Captain Nightingale Miray
Blake Panagiota
O’Malley Naomi
Amara Emaan
Pharao Menes Viktoria
Priester Rahotep Nancy
Kleopatra Alin
Nitokris Emely
Diener Alexandra
Generalin Olivia
Wächter Max
Spion Günther Jil
Spion George Sude
Spion Pierre Ronas
Spion Henry Destina
Spion Dimitri Arda
Spion James Naomi