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7. DuGomentation - die große Werkschau der DuG-Kurse

Veröffentlicht am 23.3.2024

Im ersten Teil der Aufführungen umrahmten die Tänze des 8. Jahrgangs das moderne Märchen des 7. Jahrgangs. Hensel und Gretel wurden hier von ihren überforderten Eltern nicht im Wald ausgesetzt, sondern der Supernanny übergeben, die erfolglos versuchte, die beiden zu erziehen. Wie die Hexe, landete auch die Supernanny im Ofen. Allerdings - es handelte sich schließlich um eine Aufzeichnung der Serie durch einen Fernsehsender - wurde der Vorgang durch Kameras aufgezeichnet. So kam es zu einer Gerichtsverhandlung, an der als Zeugen neben der vermeintlich toten Supernanny auch Robin Hood, Dornröschen, Aschenputtel, Schneewittchen und die sieben Zwerge teilnahmen. Da jedoch auch die anderen Märchenfiguren sich eines Verbrechens schuldig gemacht hatten, wurde sie alle - sehr zur Freude der ausgebeuteten Zwerge - verurteilt. Geschickt holten die jungen Schauspieler die Figuren auch sprachlich in die heutige Zeit. Während sich die Märchenfiguren allesamt einer kurzen, harten Jugendsprache bedienten, verfügten Richter und Supernanny über eine ausgefeilte, ihren Funktionen angemessene Ausdrucksweise. Unterstützt wurden die Schüler:innen bei der Erarbeitung von Britta Engels und Jens Spörckmann, Schauspieler am Theater am Schlachthof.

Die Schüler:innen des 8. Jahrgangs angeleitet von Marion Mertens und ebenfalls Jens Spörckmann setzten ihr Thema Rhythmus und Tanz in mehreren unterschiedlichen Stücken um. So eröffneten sie mit einem Tanz im Sitzen den Abend, bei dem ein Vorgänger Bewegungen vorgab, die von der Gruppe aufgenommen und weitergeführt wurden, dabei lösten sich Videoaufzeichnungen und live-Darbietung ab. Nach der Aufführung des 7. Jahrgangs präsentierten verschiedene Gruppen sehr unterschiedliche Tanzstile - von klassischem Walzer bis zu Modern Dance - in die sie selbst gebastelte zum Teil sehr aufwändige Puppen gekonnt einbezogen.

Im Stück des 9. Jahrgangs, erarbeitet mit Unterstützung von  Ramona Schmidtke und Britta Engels, streiten sich die Anführer einer Jugendgang - bislang ein Paar - so dass sich die Gang teilt und in den Jahren darauf in zwei aneinander grenzenden Revieren ihr Unwesen treibt. Nach 17 Jahren treffen die beiden Anführer und ihre Gangmitglieder wieder aufeinander und bestreiten einen Battle - eindrucksvoll als Tanz dargestellt. Die Anführer - inzwischen erwachsen - haben selbst Kinder und gehen selbstverständlich davon aus, dass diese ihre Position später übernehmen werden. Die Kinder aber - inzwischen Teenager - haben genug von Gewalt und Bandenkrieg und begeben sich auf die Suche nach den Ursachen des Konflikts. Hier endet das Stück bislang und wir sind gespannt, wie es weiter gehen wird. Besonders schön waren die aufwändigen Kulissen die die Bühne in ein düsteres Straßenbild verwandelten und die von den Schüler:innen gestaltet worden waren.

Der 10. Jahrgang schrieb sich mit dem Drehbuch zum Stück die eigenen Erlebnisse im Abschlussjahr von der Seele. So ging es um Ängste vor den Zentralen Prüfungen und die sehr unterschiedlichen Bewältigungstrategien, die Prüfungen selbst, Parties danach und natürlich um die Abschlussfahrt. Ein Klassentreffen 15 Jahre später zeigt die Wege auf, die die Schüler:innen nach ihrem Abschluss genommen haben. Dabei gibt es unerwartete Erfolgsgeschichten genauso wie ungewollte Schwangerschaft und das Abrutschen in Obdachlosigkeit oder den Kampf „bester Freundinnen“ um den gleichen Mann. Obwohl es sich durchaus um ernste Themen handelt, die die Schüler:innen mit Hilfe von Marion Mertens und Jens Spörckmann in ihrem Stück verarbeitet haben, gab es immer wieder Szenen, die die Zuschauer schmunzeln ließen. Ob sich die Szenen der Klassenfahrt wirklich so abgespielt haben, bleibt das Geheimnis der Schüler:innen - und das ist gut so.

Ein ganz großer Dank an alle beteiligten Lehrer:innen und Schüler:innen für die viele Arbeit, die sie in diesen unterhaltsamen Abend gesteckt haben! Es hat sich gelohnt!

von Ina Purcell