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Doping - Präsentationen des Projektkurses Sport

Veröffentlicht am 26.1.2024

Aufgrund der Vielzahl der Präsentationen kann hier nur eine Zusammenfassung wiedergegeben werden:

Im Radsport wird seit Jahrzehnten systematisch gedopt, kaum ein Gewinner eines großen Rennens, der in den letzten Jahren nicht mindestens einmal positiv getestet worden ist. Die extremen Leistungen - ein Schnitt von 40 km/h, bei der Tour de France über mehrere Tage - wären ohne leistungssteigernde und die Regenerationszeit verkürzende Mittel kaum möglich. Ähnlich sieht es im Boxsport aus, wo teilweise bereits in mittleren Ligen illegale Substanzen zum Muskelaufbau genutzt werden. Ein Trainer gab im Interview mit einem Schüler zu, dass er von solchen Praktiken weiß, er selbst lehne sie jedoch ab. Er nennt den Boxsport ironisch „moderne Gladiatorenkämpfe“, da besonders hier die Zuschauer immer spektakulärere, härtere Kämpfe erwarten. Der Tod des Kölner Boxers Jupp Elze 1968 ist übrigens der erste bekannt gewordeneTodesfall durch Doping.

Neben den erwünschten Effekten - mehr Muskelmasse, verbesserte Ausdauer, schnellere Regeneration, größere Aggressivität - hat jedes Doping-Mittel unerwünschte Effekte. Insbesondere das Herz-Kreislauf-System so wie die entgiftenden Organe Leber und Niere werden oft nachhaltig geschädigt. Neben den physischen Folgen werde auch psychische Folgen oder Abhängigkeiten beschrieben. Einige Schüler:innen wählten an dieser Stelle „Ärzte“, die in einem Einspieler über diese Effekte referierten.

Auch in den beliebten Sportspielen, sei es American Football, Basketball, Handball oder Fußball ist Doping schon lange präsent. Einem besonders frühen Dopingfall könnte das „Wunder von Bern“, also die Weltmeisterschaft der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 1954, geschuldet sein. Insbesondere spätere Erkrankungen nahezu aller Mannschaftsmitglieder gelten als Indiz, dass diese das Mittel Pervitin zur Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit genutzt haben. Aber auch heute werden im Fußball bei Kontrollen immer wieder Dopingvergehen von Spielern festgestellt. Diese werden dann für eine gewisse Zeit gesperrt und müssen eine Geldstrafe zahlen. Die weltweite Bedeutung des Fußballs mit Millionen von Zuschauern wirft die Frage auf, wie die Bedeutung von dopenden Fußballern als „role-model“ zu bewerten ist. Andererseits fordern auch hier die Zuschauer - die oft bequem zuhause im Sessel sitzen - immer höhere Leistungen ein. So hat sich die Sprinthäufigkeit in den vergangenen Jahrzehnten im Fußball vervielfacht.

Die Kontrolle ist in den verschiedenen Sportarten sehr unterschiedlich zu: Während im Radsport, Fußball und vielen anderen Sportarten die Sportler durch ihre Verbände zur Teilnahme an Tests durch die Nationale-Anti-Doping-Agentur (NADA) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verpflichtet werden, besteht diese Verpflichtung im Boxsport nicht. Ein Problem für die Tester stellt auch die schnelle Entwicklung immer neuer Mittel dar, für deren Nachweis auch wieder neue Tests entwickelt werden müssen.

Eine ganz neue Art der Manipulation ist das Gendoping, bei dem über Viren Informationen in die DNA des Sportlers eingeschleust werden, die z. B. die Produktion von mehr roten Blutzellen anregen könnten. Noch ist diese Methode nicht gut genug erforscht, als dass sie im großen Stil zum Einsatz kommen könnte, aber natürlich wird - besonders in illegalen Laboren - eifrig weiter geforscht. Die Risiken dieses Eingriffs in das menschliche Erbgut sind kaum abzuschätzen.

Aber nicht nur Menschen dopen oder werden gedopt. Auch im Pferdesport werden immer wieder Fälle aufgedeckt, in denen den Tieren unerlaubte Substanzen verabreicht wurden. 

Auch der Kopf kann gedopt werden.: Beim Gehirndoping geht es darum, die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern. An Universitäten aber auch an Schulen wird immer häufiger auf Substanzen zurück gegriffen, die vermeintlich die Konzentrationsfähigkeit steigern oder das Ermüden verzögern. Auch hier gab es interessante Einblicke.

Ein Dank geht an alle Teilnehmer des Projektkurses für die kurzweiligen Präsentationen! Dies waren Joelina, Tamara, Erona, Julia, Melissa, Joelle, Jan, Christoph, Tobias, Leon, Lukas, Hendrik, Cem, Marinus, Tim und Patrick.

von Ina Purcell