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Kunst ohne Grenzen - Taiwanesische Artisten in der Schule

Veröffentlicht am 22.8.2023

Der enge Kontakt zur Rhein-Taipei-Chinesischen Schule, die an den Wochenenden einige unserer Räume nutzt, machte diese herausragende Veranstaltung möglich. Die jungen Künstler:innen sind durch die Initiative der Organisation „Knoten der Kultur -文化結“ in Deutschland. Die gemeinnützige Organisation, bei der sich auch die Direktorin der Rhein-Teipei-Chinesischen Schule, Lily Chen engagiert, setzt sich leidenschaftlich für die Vielfalt der Kulturen und den kulturellen Austausch ein. Um uns die Vielfalt der asiatischen Kultur näher zu bringen, haben sie junge Artisten vom Taiwan College of Performing Arts eingeladen und Auftritte organisiert. Die Reise der Künstler:innen nach Europa wurde ermöglicht von der ADLink Education Foundation, die die Reisekosten finanziert hat. So konnten alle Student:innen - und ihre Lehrer:innen - unabhängig von ihrer finanziellen Situation an der Reise teilnehmen.

Die Aufführung in unserer Sporthalle begann mit einem Musikstück aus der Pekingoper bei dem fünf junge Männer auf verschiedenen Instrumenten (Zimbeln, verschiedene Trommeln, Trompete) musizierten. Danach folgte eine Gruppe Fahnenschwenker,  die sehr elegant und leichthändig die gelben und roten Fahnen durch die Luft sausen ließen. Viele Schüler waren mitgerissen, besonders als auch Akrobaten auf die Bühne der Turnhalle herausgeturnt kamen, die ihre Saltos über und unter den geschwenkten Fahnen machten, sich aufeinander stellten und sich in wahnsinniger Geschwindigkeit bewegten und über immer mehr auf dem Boden liegenden Artisten - zum Schluß waren es 8 - in Saltos sprangen. Weiter ging es mit chinesischer Kampfkunst, ausgeführt von mehreren prachtvoll gekleideten und geschminkten jungen Artisten, die gekonnt mit Pfeilen und Stangen spielerisch miteinander kämpften. Abgelöst wurde dieses bunte Spektakel von einer jungen Dame, die es verstand, sehr geschickt mithilfe eines Stocks im Mund Teller und Geräte auf diesem Stock zu balancieren. Zur Freude besonders der jüngeren Zuschauer ließ sie einige Kinder auch Stöcke auf ihren Köpfen balancieren und bezog so das Publikum aktiv in die tolle Show mit ein. Wunderschön gekleidete Wesen aus der Pekingoper stürmten auf die Bühne, um miteinander zu kämpfen. Einer sah noch phantasievoller aus als der andere und es riss alle Schüler wiederholt von den Bänken, um ja nichts zu verpassen. Das Highlight war eine Tanzgruppe aus jungen Damen und Herren, die in weiß glitzernden Kostümen die Bühne eroberten und zu westlichen Beats das junge Publikum endgültig in ihren Bann zogen mit ihren waghalsigen Pyramiden, die sie miteinander aufbauten. Das Publikum war außer Rand und Band und gab tosenden Applaus für die noch sehr jungen, durchtrainierten Artisten, die scheinbar mühelos aufeinander herumkletterten. 

Bei den im Anschluss angebotenenWorkshops konnten die Schüler:innen nach Interesse wählen, ob sie Trommeln oder sich bei einem Salto helfen lassen wollten oder eine Einführung ins Jonglieren mit großen Stoffquadraten oder Klötzen besuchen wollten. Ganz besonders beliebt war es, sich traditionelle chinesische Kimonos anzuziehen oder sich nach Tradition der Pekingoper schminken zu lassen. Es war ein toller, farbenfroher und spannender Nachmittag, den sowohl die Schüler:innen als auch die Lehrer:innen sicher lange nicht vergessen werden. 

Der Höhepunkt der Tournee der Artisten des Taiwan College of Performing Arts war allerdings die Aufführung im Robert-Schuhmann-Saal in Düsseldorf am vorangegangenen Samstag, zu der auch Schüler:innen und Lehrer:innen unserer Schule eingeladen waren. Sieben Lehrerinnen machten sich mit Schüler:innen aus der Taiwan AG sowie dem ehemaligen Literaturkurs auf den Weg. Sie erlebten auch dort ein Feuerwerk an asiatischer Kultur: Neben Jonglage, Gymnastik mit Flaggen, Bändern oder Reifen, zeigten die jungen Künstler:innen Akrobatik, Kampfkunst, Musik und Gesang. Die faszinierenden, farbenfrohen Darbietungen entführten die Zuschauer in die Welt der asiatischen Künste und alle verließen den Saal tief beeindruckt. Einige Schüler:innen unserer Taiwan AG konnten ihre Sprachkenntnisse nutzen und nach dem Schlussapplaus Blumen an die Artist:innen überreichen.

von Christina Reuter und Ina Purcell