class="fliesstextbildlinks">
Statt einen Klassiker aufzuführen, beschäftigte sich der Literaturkurs des 12. Jahrgangs in diesem Jahr mit einem ganz aktuellen Thema. In ihrem Stück „Orange is the new black“ ging es nicht um die gleichnamige Fernsehserie, sondern um den amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Seine bisherigen Auftritte und Äußerungen boten Anlass genug, sich intensiver mit ihm, seinen Kontrahenten und Weggefährten zu befassen. Entstanden ist eine Collage aus Szenen, die Trump in Interaktion mit Hillary Clinton und Barack Obama, mit seiner Familie, aber auch mit Schwarzenegger, Putin und weiteren Zeitgenossen zeigen.
Nachdem der Kurs gemeinsam mit Marion Mertens die Themen für die einzelnen Szenen festgelegt hatte, war es die Aufgabe kleiner Gruppen, sie jeweils mit Inhalt und Leben zu füllen. Entstanden ist ein gut recherchierter, humorvoller, manchmal brüllend komischer Blick auf den amerikanischen Präsidenten.
Eingestiegen wird mit einem Skype-Dialog zwischen Obama, der auf Hawaii entspannt, und Hillary Clinton, die von Trump inhaftiert im orangefarbenen Gefängnisoverall skypt.
Die Egozentrik des Präsidenten kommt in den anschließenden Szenen zur Geltung, in denen sich Trump – in vierfacher Ausführung – beim Frisör herrichten lässt, um anschließend, unterstützt von seiner Tochter Ivanka, Telefonate mit verschiedenen internationalen Persönlichkeiten zu führen. Während Angela Merkel, wie viele vor ihr, sich am Telefon verleugnen lässt, ist der coole mexikanische Präsident Enrique Pena Nieto wohl zu einem Gespräch bereit ohne, dass Trump ihm jedoch Zugeständnisse abringen könnte.
Beim familiären Dinner im Hause Trump kommt es zur offenen Konfrontation zwischen Gattin Melania und Tochter Ivanka ob der von Hillary geklauten Rede. In einem daran anschließenden Rededuell werfen sich die Kontrahenten plakative Original-Zitate von Trump an den Kopf.
Das Treffen mit Arnold Schwarzenegger und Wladimir Putin scheint nicht nach den Wünschen des Präsidenten zu verlaufen, denn während der eine ihn „nur“ nicht ernst nimmt, zwingt der andere ihm auch noch seinen politischen Willen auf.
Inspiriert von den Bildern kreischender weiblicher Trump-Fans boten Chantal und Monique anschließend eine gesangliche Hommage an Donald Trump. Der kitschige Verehrungstext basiert auf verschiedenen Pop-Songs und natürlich wurde er mit einem ironischen Augenzwinkern vorgetragen.
Nach einer Talk-Runde mit deutschen Trump-Fans, wird der Umgang mit „Nachrichten“ in amerikanischen pro-Trump Medien thematisiert, die mit Fake News um sich werfen. Abgerundet wird der Abend durch einen direkten Dialog zwischen Obama und Trump in denen die sehr unterschiedlichen Wesensmerkmale der beiden Politiker deutlich heraustreten.
Einen großen Applaus und Dank an Marion Mertens und die Schauspieler: Valentina Al-Haija, Ferhat Erol, Stefan Galutin, Chantal Hermanns, Hanna Herzfeld, Tugrap Isik, Kristina Juric, Jan Kirschbaum, Monique Lamers, Hessam Nassiri, Noel Nieto, Merle Reuschenbach, Khadija Rüdiger, Leonie Schönstein, Julius Weber, Jonas Woywood und Lena Würtz
von Ina Purcell